GREINER in den Glashütten Bischofsgrün (Fichtelgebirge) und Johanngeorgenstadt (Erzgebirge)
aus meinen Notizen
eine private Internetseite - Stand August 2006
erstellt von Astrid Dolejsch
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Über GREINER-Linien in Thüringen gibt es außer dem umfangreichen Buch von Gerhard Greiner (1) inzwischen auch Veröffentlichungen im Internet (2) und private Homepages (3).
Darüber hinaus gibt es auch außerhalb Thüringens GREINER-Vorkommen (4), auf die Gerhard Greiner meistens nicht näher eingegangen ist. Neben eher wagen Hinweisen auf Oberschlesien, gibt er für Bischofsgrün im Fichtelgebirge eine Verbindung über die Söhne des Schwabenhans an.
Hier wird nun versucht, eine weitere Verbindung bis nach Johanngeorgenstadt im Erzgebirge (Grenze zu Böhmen) zu finden.
Hans IV GREINER - der Schwabenhans
- ein Urenkel des aus Schwaben nach Thüringen eingewanderten Hans I Greiner -
... ist nicht in Schwaben geboren, sondern um 1550 in Langenbach (1). Erst nach seiner Hochzeit um 1571 mit der Bauerntochter Magarethe Moser nannte er sich so. Er war Glas- und Hüttenmeister in der Glashütte Langenbach und gründet 1590 zusammen mit Christoph Müller die Glashütte Lauscha I bzw. 1595 Lauscha II (Thüringen).
Nach Gerhard Greiner (1) hatte er zehn in Langenbach geborene Kinder, darunter fünf Söhne.
Für vier Söhne:
* um 1572 Peter
* 1587 Stephan
* um 1588 Nicolaus / Claus
* um 1590 Hans (der Fichtelberger)
gibt Gerhard Greiner weitere Details und Stammfolgen an.
Peter Va GREINER
- ältester Sohn des Schwabenhans-
ist ab 1587 als Glasmacherlehrling in Bischofsgrün, ab 1590 wieder in Thüringen
er begründet den sogenannten Grumbacher Stamm
Stephan Vb GREINER
... geht 1616 mit seinem jüngeren Bruder Hans nach Bischofsgrün, um die dort abgebrannte Glashütte zu kaufen. Jedoch geht er nach dem Tod der Mutter (1618) wieder zurück nach Lauscha, um mit Bruder Nicolaus das Erbe dort anzutreten.
Unter der Ortschronik von Bischofsgrün im Fichtelgebirge kann man über die lange Tradition des Glasmachens in Bischofsgrün mehr lesen. Dort heißt es u.a.:
Am 16. Mai 1612 vernichtete ein großer Brand die Kirche, das Pfarrhaus und weitere acht Häuser. Durch den Zuzug der Familien Greiner und Glaser von der Lauscha in den Jahren 1616 und 1619 erhielt die Glasindustrie neuen Aufschwung ...
Nach Gerhard Greiner (1) sind die beiden ältesten Kinder des Stephan Vb GREINER noch in Bischofgrün geboren, darunter ein *um 1612 Adam, der möglicherweise nach Johanngeorgenstadt im Erzgebirge gegangen sein könnte. (Mehr dazu siehe weiter unten)
Nicolaus Vc GREINER
- genannt der Schwabenklaus -
... übernimmt 1618 nach dem Tod der Mutter mit dem älteren Bruder Stephan die Glashütte in Lauscha und stirbt 1653 dort als Glas- und Hüttenmeister. Für diese Betrachtung ist er uninteressant, näheres über seine Nachkommen findet sich bei Gerhard Greiner (1), aber auch aber auch im Internet (5).
Hans Vd GREINER
- genannt der Fichtelberger -
... er zieht nach Gerhard Greiner 1616 mit seinem Bruder Stephan nach Bischofsgrün und bleibt auch dort. Zwar sind passende Kirchbücher von Bischofsgrün vernichtet, aber in einer Chronik des Kantors Johann Andreas Stumpf heißt es:
Hans Greiner, des Stephan Bruder, kam 1616 von Lauscha hierher, erlangte ein Alter von 84 Jahren, erlebte 51 Enkel und 20 Urenkel, ward den 19.4.1674 begraben.
Nach Gerhard Greiner hatte er zehn Kinder, von denen sieben überlebten. Zum Sohn Heinrich (geboren 16.12.1634) schreibt er, dass dieser der Stammvater aller GREINER in Bischofsgrün bzw. dem Fichtelgebirge sei. Weitere Details werden jedoch nicht genannt, da sich Gerhard Greiner auf die Thüringer Linien konzentriert. Hier macht er lediglich einen wagen Hinweis, dass auch GREINER in Oberschlesien, Vorfahren aus Bischofsgrün hatten.
Auf der Homepage des Familienforschers Stefan Scheffel (4) finden sich ebenfalls GREINER, die Glasmacher waren.
Hier ein Photo aus seiner
Homepage mit GREINER-Ahnen in Bischofsgrün und Johanngeorgenstadt
Einen 1638 in Bischofsgrün geborenen Adam GREINER, der Glasmacher auf der Jugel (Glashütte in Johanngeorgenstadt) war, kennt auch der Familienforscher Jürgen Schiffel-Bannewitz (6). Adam Greiner war Glas- bzw. Kunstmaler in Johanngeorgenstadt, verheiratet mit Rosina Markert und ist am 17.7.1694 mit 56 Jahren in Johanngeorgenstadt gestorben.
Dieser Adam GREINER war der Sohn eines älteren Adam Greiner und hatte einen um 1630 geborenen Bruder Wolfgang.
Der ältere Adam GREINER müsste vor 1615 geboren sein und könnte identisch sein mit dem Adam, *1600 aus der Liste des Stefan Scheffel bzw. durchaus der 1612 in Bischofsgrün geborene Sohn Adam des Stefan IVa GREINER, also ein Enkel des Schwabenhans sein.
Bei Albrecht Kirsche (7) kann man nachlesen, dass bereits vor 1600 ein Wolfgang GREINER auf der Jugel tätig gewesen sei und 1595 nach Lauscha/Thüringen gegangen ist. Bis 1685 trete der Name GREINER in Johanngeorgenstadt auf.
Von den bei Gerhard Greiner (1) genannten GREINER käme da nur der vermutete Sohn des Heinrich GREINER, ein Wolff geboren um 1568 infrage. Er wäre ein Cousin des Schwabenhans, der 1595 die Glashütte Lauscha zusammen mit Christoph Müller gegründet hat.
Zu diesem Wolf Greiner schreibt (1), dass er wegen einer Liebesäffäre seine thüringische Heimat 1606/07 verlassen habe und 1610 als Glasmacher an der Glashütte Westerwiede im Südharz bezeugt sei. Seine Söhne Hans und Heinrich führen im Harz und Wesergebiet Glasmacherlinien fort.
Quellen:
1.) Der Schwabe Hans Greiner (1465-1532)
Familiengeschichte der Thüringer-Greiner als genealogische Stammfolge über XI/XII Generationen
von Gerhard Greiner
2.) vgl. dazu Links wie
Wikipedia-Artikel über die Glasmacherfamilie Greiner aus Schwaben
Wikipedia-Artikel den Schwabenhans
3.) private Homepage von Andre Gressler, Goldlauter mit GREINER-Ahnen
4.) private Homepage von Stefan Scheffel, Berlin mit GREINER-Ahnen in Bischofsgrün und Johanngeorgenstadt
5.) private Homepage der Familie Knorr, 03185 Teichland mit Nachkommen des Schwabenklaus
6.) Mitteilung von Jürgen Schiffel-Bannewitz
7.) Albrecht Kirsche
Zisterzienser, Glasmacher und Drechsler
Glashütten in Erzgebirge und Vogtland und ihr Einfluss auf die Seiffener Holzkunst
weiterer Link zur Homepage des Autors mit Karte zu Glashütten im Erzgebirge