Abwanderung einer thüringischen GREINER-Linie
nach Schlesien / Posen

aus meinen Notizen

eine private Internetseite - Stand August 2005
erstellt von Astrid Dolejsch

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Der so genannte Grumbacher Stamm als Nachkommen-Linie des Schwabenhans geht auf seinen (ältesten) Sohn Peter (* um 1572 in Langenbach) zurück. Von dessen Enkel Dieterkus (*5.4.1678, Sohn des Nikolaus) nennt Gerhard Greiner sieben Söhne, die selbst bzw. dessen Nachkommen aus Thüringen abgewandert sind.

Sieben Söhne, in Lauscha (Thüringen) geboren:
1.) *Johann Andreas, * 22.2.1707
2.) *Johannes, * 1.8.1709
3.) *Johann Martin, * 30.3.1712
4.) *Johann Peter, * 26.4.1714
5.) *Johann Georg, * 28.4.1718
6.) *Johann Dietrich, * 6.1.1723
7.) *Johann Stephan, * 7.12.1728


1.) Andreas
er heiratet 1727 Anna Catharina Heinz; Gerhard Greiner stellt keine Nachkommen fest, was ja nicht ausschließt, dass Andreas abgewandert sein könnte, da Gerhard Greiner kein Todesdatum nennt.

2.) Johannes, genannt der Fuchs
bleibt in Lausche, stirbt dort am 29.8.1774; ebenso wie

4.) Peter, genannt Hirsch
bleibt in Lausche, stirbt dort am 27.8.1778; und auch

7.) Stephan
bleibt in Thüringen, heiratet 1755 Eva Elisabeth Heintz und stirbt am 23.12.1800 in Neuhaus

Dagegen heißt es bei
5.) Georg
ohne detailiertere Angaben er sei "ausgewandert" und bei

6.) Dietrich
macht Gerhard Greiner überhaupt keine weiteren Angaben, was man so interpetieren kann, das er in den von Gerhard Greiner ausgewerteten thüringischen Kirchbüchern nicht mehr erscheint. Auch hier kein Todesdatum, was man wie bei Bruder Andreas interpretieren könnte.

Für den Sohn 3.) Martin beschreibt Gerhard Greiner unter dem Kapitel 10.1.411 einen Nebenzweig und nennt sechs Söhne.
Teilweise bleiben die Söhne auf der sogn. Rußhütte Schmalenbuche (Thüringen), teilweise heißt es, die Familie sei verzogen.

Besonders interessant sind zwei Söhne des Martin:

Johann Christian Heinrich Greiner (* 20.10.1753 in Neuhaus und verst. 12.8.1799 in Braunschweig) und seine Nachkommen werden ausführlich bei den Rechenbergs (2) beschrieben. Sie finden sich bis auf den ältesten Sohn Johann Jakob Christian (*25.7.1777 in Neuhaus) in Berlin wieder.
Dieser 1777 geborene Johann Jakob könnte nach Schlesien ausgewandert sein.

Für Johann Georg Greiner, * 18.2.1756 in Neuhaus findet man bei Gerhard Greiner, dass er vor 1813 auf der Hammerhütte bei Landsberg an der Warthe gewesen ist und um 1780/85 eine Friederike Greinert heiratet.

Sein Sohn Carl, * um 1785/90 in Hammerhütte Landsberg(?) heiratet am 9.5.1813 Johanna Jonas, Tochter des Johann Jonas und Sophie Charlotte Kaboth. Aus privater Mitteilung (3) ist eine Tochter Johanne Caroline bekannt, die am 3.1.1825 zu Wilhelmshütte (bei Neumittelwalde) geboren ist.
Ein möglicher weiterer Sohn Anton soll Glasmacher auf der Przedborower Hütte gewesen sein, er taucht als Taufpate bei einer Taufe 18128 im evang. Kirchbuch Schildberg auf.
Ein weiterer möglicher Sohn Josef ist 1817 im kath. Kirchbuch von Schildberg als Taufpate genannt, zusammen mit seinem Bruder(?) Carl und dessen Frau Johanne geb. Jonas.

Johann Georg Greiners Enkel Carl August, Sohn des Carl, * 3.2.1814 Glashütte Marienthal, heiratet am 18.7.1843 in Ostrowo Elisabeth Klee und ist Taufpate eines Neffen in Ludwokow/Ostrowo.

Es werden hier eine Reihe von Ortsnamen genannt, die auf folgender Karte zusammengefasst sind: Glashütten bei Neumittelwalde, Schildberg, Mixstadt





































Die Karte ist ein Zusammenschnitt der Karten 35_62, 35_51, 36_52 und 36_51 aus den im Internet unter Military Mapping Survey of Austria-Hungary frei verfügbaren Karten.

Das Gebiet grenzt nördlich an ein bekannteres Glashüttengebiet in Oberschlesien an.


Bei Gerhard Greiner(1) wird abweichend von der Rechenberg-Veröffentlichung (2) für einen Sohn des Johann Christian Heinrich Greiner, den *6.8.1788 Georg Martin ein anderer Lebenslauf angegeben.
Gerhard Greiner(1) weist ihm die Ehe mit Katharina Willrich zu und schreibt, dass er Glasmacher in Waldstein/Glatz war. Von seinen vier Kindern, vermutlich in Waldstein geboren, ist für uns der *1817 geborene Anton besonders interessant. Nach Gerhard Greiner(1) heiratet er (katholisch) eine Wilhelmine Baldsmann und ist Glasmacher in Lomnitz/Posen bzw. Glasfabrikant in Friedrichshain (bei Spremberg).
Rechenbergs (2; S.37) hingegen belegen, dass Georg Martin in Berlin lebte und der bei Gerhard Greiner(1) für Waldstein genannte Georg Martin kein Sohn des Johann Christian Heinrich Greiner gewesen sein kann.


Es bleibt offen, wie viele thüringische (evangelische) GREINER nach Schlesien auswanderten, dort evtl. konvertierten und evtl. auch katholische Nachkommen hatten.

Andererseits gab es Glasmacher namens GREINER in Schlesien, die aus Böhmen gekommen sein sollen. Leider wissen wir über die Konfession der bei Fechner genannten GREINER aus Böhmen wenig. Vermutlich waren sie katholisch, was wir aber bislang nur in einem Fall (dem Glasmeister Franz Greiner) von der Czarnowanzer Glashütte nachweisen können.




Quellen:
1.) Der Schwabe Hans Greiner (1465-1532)
Familiengeschichte der Thüringer-Greiner als genealogische Stammfolge über XI/XII Generationen
von Gerhard Greiner

2.) Greiner(t) in Berlin und der Mark Brandenburg vor 1874
von Drs. Eberhard und Ingrid Rechenberg
Nr. 156 Schriftenreihe der AMF (Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V.)

3.) Mitteilung privater Familienforschung


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